Rückblick auf die Biofach 2024
Anfang Februar fand in Nürnberg die Biofach, internationale Messe für Bio-Lebensmittel und Naturkosmetik, unter dem Motto: „gemeinsam Zukunft gestalten“, statt. Die Regionalwert Impuls GmbH war zusammen mit den Regionalwert AGs aus Deutschland und Österreich sowie der Regionalwert Research vor Ort.
Die Biofach ist die weltweit größte Messe für die Bio-Branche. 2024 kamen ca. 35.000 Besucher:innen aus 128 Ländern um sich die 2.550 Aussteller anzusehen. (Quelle: Biofach)
Für uns ist die Biofach jedes Jahr wieder ein guter Ort, um uns mit den unterschiedlichen Akteuren unserer Branche zu vernetzen, auszutauschen und auf unsere Arbeit und unsere Anliegen aufmerksam zu machen. Auch dieses Jahr waren wir wieder mit einer Veranstaltung vertreten.
Bei der Podiumsdiskussion zum Thema „Von der Umsatz-Delle zur Bio-Welle mit dem Auf- und Ausbau von regionalen Strukturen und Wertschöpfungsräumen“ haben wir mit unterschiedlichen Akteur:innen über die Zukunft der Bio-Branche diskutiert. Vielen Dank für die Teilnahme an Ophelia Nick, Katrin Heuzard la Couture (GLS Bank), Peter Röhrig (BÖLW), Ute Rönnebeck (demeter) und Dorle Gothe (RWAG Rheinland).
Das Podium war sich einig, dass die regionalen Strukturen und Wertschöpfungsketten ausgebaut werden müssen. Hierzu zählen unter anderem der Aufbau von Wertschöpfungszentren zur Verarbeitung und Logistik. Um dies umsetzen zu können braucht es finanzielle Unterstützung und die Zusammenarbeit bzw. Förderung aus dem Bundeswirtschaftsministerium.
Neben der Podiumsdiskussion gab es ein Netzwerktreffen der Regionalwert AGs. Mit dabei waren Mitglieder der Vorstände und Aufsichtsräte sowie einige Partnerbetriebe der Regionalwert AGs. Stefan Gothe, Geschäftsführer der Regionalwert Impuls GmbH berichtet:
„Das war ein interessanter Austausch von Vorständen, Aufsichtsratsmitgliedern und Partnerbetrieben von Startups bis zum Großhändler. Wir wollen das auf der nächsten Biofach unbedingt fortsetzen.“
Unser Fazit ist, dass die Bio-Branche nicht nur aus Sicht der Landwirtschaft gesehen werden darf, sondern auch als Wirtschaftsbranche. Neben der Förderung der Landwirtschaft, ist eine wirtschaftlich Förderung des Mittelstands für Verarbeitungs-, Vertriebs- und Handelsstrukturen notwendig.
Neue Zahlen zur Bio-Branche
Wie jedes Jahr veröffentlich der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) auf der Biofach seinen jährlichen Branchenreport mit Zahlen, Daten und Fakten aus der Bio-Branche.
Der neue Branchenreport des BÖLW betont „Zentral für eine gute Landwirtschaft sind zudem gute Wertschöpfungsketten und -partner. Mehr Vielfalt auf dem Acker und mehr Bio sind nur mit einer vielfältigen Bio-Ernährungswirtschaft möglich.“
„Wer Höfe stärken will, muss auch mittelständische Bäckereien, Fleischereien, Mühlen oder Molkereien in den Blick nehmen. Die Bundesregierung muss aktiv Länder, Kommunen und auch die private Außer-Haus-Verpflegung motivieren, mehr Bio in Kitas, Schulen, Mensen und Kantinen zu bringen.“ (BÖLW, 2024, S.5)
Hier einige Zahlen aus dem Report:
- Der Biomarkt hat sich 2023 von seinem Umsatz-Tief in 2022 erholt.
- Der Bereich Sonstiges (Hofläden, Online-Handel, Wochenmärkte, Bäckereien, Metzgereien & Reformhäuser) erzielte 2022 ein Umsatzdefizit von -18,2% 2023 konnte der Bereich wieder ein Plus von 1,8% erreichen. Die erhöhten Umsätze sind jedoch auf höhere Preise und nicht auf höhere Verkaufsmengen zurückzuführen. Da die höheren Preise eine direkte Folge der erhöhten Produktionskosten darstellen, ist bei den Landwirt:innen von der Umsatzsteigerung wenig angekommen.
- Auch 2023 hat sich gezeigt, dass Bio-Lebensmittel als Inflationsbremse gesehen werden können. Die Gesamtinflationsrate betrug 9% für Lebensmittel, Bio-Lebensmittel waren jedoch nur um 5% teurer.
- die Fläche die biologisch bewirtschaftet wird, hat 2023 um 4,3%, von 1.859.842 ha auf 1.940.301 ha zugenommen. Bildlich gesprochen wurde täglich eine Fläche von über 300 Fußballfeldern auf Bio umgestellt. So dass die biologisch bewirtschaftete Fläche 2023 auf 11,8% der Landwirtschaftsfläche angestiegen ist.
Den gesamten Branchenreport finden Sie hier.
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