Projekt: Modelle für regionale Wertschöpfungszentren am Praxisbeispiel Willebadessen-Eissen

Die Regionalwert Impuls GmbH ist Kooperationspartner in dem von der Rentenbank finanziertem Projekt "Modelle für regionale Wertschöpfungszentren am Praxisbeispiel Willebadessen-Eissen", welches im Mai 2022 gestartet hat. 

Das Projekt wird geleitet vom Landesverband Regionalbewegung Nordrhein-Westfalen e.V., weitere Kooperationspartner sind die Regionalwert AG Rheinland sowie der Biolandhof Engemann in Willebadessen. 

Ziel des Projekts

Das Ziel des Projekts ist die Erstellung von Modellen für die Planung von regionalen Wertschöpfungszentren anhand eines realen Prozesses auf dem Biolandhof Engemann in Willebadessen-Eissen.

Die Idee der regionalen Wertschöpfungszentren wird in verschiedenen Regionen bereits angedacht. Es besteht dabei in der Regel eine große Unsicherheit über die potentielle Nachfrage, angepasste Größen und Baukosten sowie einem zielführenden Entscheidungsprozess mit den Akteuren der regionalen Wertschöpfungskette. Das Projekt bietet durch den regionalen Ansatz effiziente Lösungen für Lücken in der Wertschöpfungskette und kann große Strahlkraft für die regionale Wertschöpfung und die Entwicklung von ländlichen Regionen haben.

Im Projekt sollen modellhaft Beispiele für z.B. Schlachthof, Verarbeitung, Kelterei, Markthalle, Co-Working und flexible Nutzungen entwickelt werden, die modular je nach Bedarf in der Region zusammengesetzt werden können. Grobe Baukostenschätzungen und Beispiel-Businesspläne werden übersichtlich dargestellt. Zudem soll eine Anleitung für die Prozessgestaltung erarbeitet werden, wie mit den Akteuren vor Ort die jeweils benötigte Wertschöpfungsstufe und ihre dem Bedarf entsprechende Betriebsgröße ermittelt werden kann. Alle Ergebnisse werden abschließend in einem „Handbuch Regionale Wertschöpfungszentren“ zusammen gefasst. 

Hintergrund

Regionale Verarbeitungsbetriebe wie Schlachthöfe, Keltereien, Mühlen etc. sind in den letzten Jahrzehnten aufgrund von Konzentrationsprozessen in großer Zahl verloren gegangen. In vielen Regionen ist eine Infrastruktur für Verarbeitung für landwirtschaftliche Betriebe, die direkt vermarkten wollen, nicht mehr vorhanden oder unmittelbar von einer Schließung bedroht. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach regionalen Produkten gewachsen. Insbesondere seit bzw. in der Corona-Pandemie kauften Verbraucher:innen vermehrt regional ein. Auch in der Gemeinschaftsverpflegung wird die Nachfrage nach regional erzeugter (Bio-)Ware stark steigen, da dies auch durch die neue Regierung politisch gefordert wird. Um dieser Forderung gerecht werden zu können, müssen die regionalen Strukturen neu aufgebaut werden.

Wertschöpfungszentrum Biolandhof Engemann in Eissen

Um Platz für die eigene Betriebsentwicklung bzw. um weitere Entwicklungen des Ökolandbaus in der Region voranzubringen, hat der Biolandhof Engemann im Jahr 2021 das ehemaligen Kornhaus der AGRAVIS Ostwestfalen GmbH in Willebadessen-Eissen mit einer Fläche von ca. 26.000 qm gekauft. "Das Gelände hatte für unseren Ort eine Funktion, diese wollen wir nun wieder herstellen.", erläutert Klaus Engemann die Investition. Etwa die Hälfte der Fläche benötigt der Biolandbetrieb Engemann für eingene Lager-, Erfassungs- sowie Büroräume, die andere Hälfte wird der Gemeinde für die Projektentwicklung des geplanten Bio-Wertschöpfungszentrums zu Verfügung gestellt. In diesem sollen zukünftig verschiedene Akteure arbeiten, sich vernetzen Synergien nutzen und sich gegenseitig inspirieren.